Master oder nicht?

Die Debatte um die Fragestellung, ob der Master als weitere akademische Qualifikation nach dem Bachelor-Abschluss angestrebt werden sollte, scheint bislang zu keinem eindeutigen Ergebnis zu führen.

Wie auch? Schließlich sind bei dieser Entscheidung einige individuelle Parameter zu berücksichtigen. Auch wir haben diese Fragestellung in den vergangenen Monaten mehrfach aufgegriffen. Dabei konnte festgestellt werden, dass ein Master-Studium sich langfristig finanziell auszahlen kann, und dass der zweite Hochschulabschluss sinnvoll sein kann, wenn eine Führungsposition angestrebt wird.

Jedoch erscheint eine reine Fokussierung auf das potenzielle spätere Einkommen bei der Entscheidung, ob ein zweiter Abschluss sich lohnt, wenig sinnvoll. Vielmehr sollte der Bachelor-Absolvent sich genau über die Karriereaussichten in seinem angestrebten Arbeitsfeld informieren. Hier können Kontakte zu Personen, welche bereits in dem avisierten Arbeitsbereich tätig sind, eine wertvolle Informationsquelle sein. Der Absolvent sollte sich darüber informieren, ob ein Fachkräftemangel herrscht oder ob umfangreichere Zusatzqualifikationen wichtig sind, um langfristig beruflich erfolgreich zu sein.

Master als Voraussetzung für den Erfolg?

In der Praxis sieht es aktuell so aus, dass drei Viertel der Bachelor-Absolventen weiter studieren und damit den Master-Abschluss anstreben. Und das, obwohl die politische Zielsetzung bei der Bologna-Erklärung 1999 lautete, dass etwa ein Drittel der Absolventen das Masterstudium anhängen sollte. Diese Zahlen verdeutlichen auch den Druck, unter welchem junge Akademiker bei ihrer Karriereplanung stehen. Häufig motiviert die Angst, im Beruf zu versagen, dazu, weitere Qualifikationen zu sammeln. Der praktische Berufseinstieg kann so zeitlich nach hinten verschoben werden.

In vielen Branchen und Bereichen erscheint dies durchaus sinnvoll – etwa wenn vertiefte Fachkenntnisse bereits für den Berufseinstieg erforderlich sind.

Für viele mögliche Laufbahnen sind jedoch praktische Erfahrungen relevanter. Dies gilt besonders in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Hier erscheint es demnach sinnvoller, nach dem Bachelor-Anschluss zunächst Berufserfahrung zu sammeln. Dabei kann nach einigen Jahren praktischer Erfahrung zum Beispiel noch ein Master of Business Administration (MBA) absolviert werden, wenn eine Führungsposition angestrebt wird. Für diese Qualifikation sind in der Regel – neben einem Bachelor-Abschluss – mehrere Jahre Berufserfahrung Voraussetzung. Auch hier sind unterschiedliche Spezialisierungen möglich.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Entscheidung – „nur“ Bachelor oder Master – von vielen Faktoren beeinflusst wird. Wenn Sie unsicher sind, welche Strategie für Ihre eigene Laufbahn am sinnvollsten ist, beraten wir Sie gerne. Auch bei der Durchführung Ihres Studiums können wir Sie professionell unterstützen.

Quellen:

Bildungsspiegel

Mittelbayerische

Presseportal