Tipps zum Erstellen einer Gliederung

Gliederung erstellen

Egal ob Seminararbeit, Hausarbeit, Bachelor– oder Masterarbeit – häufig möchten die Betreuer wissenschaftlicher Arbeiten an Universitäten und Fachhochschulen gleich zu Beginn der Bearbeitungszeit eine erste Gliederung der zu erstellenden wissenschaftlichen Arbeit erhalten. Dies ist grundsätzlich sinnvoll, kann jedoch auch einen enormen Druck – bis hin zu Gefühlen der Überforderung – bei Studierenden auslösen.

In diesem Artikel stellen wir einige Tipps und Empfehlungen zusammen, wie Sie mit der Anforderung, zeitnah eine Gliederung zu erstellen, umgehen können.

Themenklärung

Zunächst hilft es, zu verstehen, warum Ihr Dozent (oft innerhalb eines kurzen Zeitfensters) eine Gliederung von Ihnen erhalten möchte:

Der Einblick in die Gliederung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit vermittelt Ihrem Betreuer den Aufbau Ihrer Arbeit und wie Sie bei der Ausarbeitung Ihres Themas vorgehen wollen. Durch Ihre Gliederung wird für ihn deutlich, ob Sie die zu bearbeitende Fragestellung verstanden haben und ob Ihre Recherche/Untersuchung/Analyse in die richtige Richtung geht. Er kann also leicht feststellen, ob Ihr Vorhaben potenziell den Erwartungen und Anforderungen des Lehrstuhls/der Hochschule entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, so kann Ihr Betreuer hier zeitnah eingreifen und seine Kritik äußern oder Verbesserungspotenziale aufzeigen. Möglicherweise ist auch Ihr angestrebtes Vorgehen nicht klar genug definiert. In diesem Fall kann Ihr Betreuer Sie durch gezielte Rückfragen unterstützen, Ihr Vorhaben zu präzisieren.

Auch für Sie selbst bietet die frühzeitige Erstellung einer Gliederung für Ihre Arbeit die Möglichkeit, sich über das angestrebte Vorgehen und den Aufbau Ihrer Arbeit klar zu werden.

Machen Sie sich klar, dass dies eine große Chance darstellt: Wenn der Aufbau Ihrer akademischen Arbeit mit Ihrem Betreuer abgestimmt ist, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie das Thema unzureichend bearbeiten oder verfehlen.

Effizienz

Auch, wenn es Ihnen erst einmal aufwändig erscheint, die Gliederung Ihrer Arbeit gleich zu Beginn der Bearbeitungszeit zu erstellen, seien Sie sich der Vorteile bewusst:

Um eine sinnvolle Gliederung zu erstellen, müssen Sie sich einen Überblick über das Thema verschaffen. Hier können Sie – mit Hilfe einer ersten Literaturrecherche – erkennen, welche Inhalte besonders relevant sind oder (insbesondere bei Abschlussarbeiten) an welchen Stellen noch Forschungsbedarf besteht.

So erhalten Sie schnell einen Überblick darüber, in welche Richtung Ihre weitere Recherche gehen sollte und verlieren sich nicht in Details. Die Abstimmung der Gliederung mit Ihrem Betreuer kann ebenfalls dazu beitragen, einen Fokus zu finden und weniger relevante Fragestellungen auszuschließen.

Die Gliederung hilft Ihnen also, Ihr Vorhaben von Anfang an strukturiert anzugehen.

Erleichterung der weiteren Arbeit

Wenn Sie also bereits eine erste Gliederung erstellt haben, ist der generelle Aufbau der wissenschaftlichen Arbeit klarer. Auch wenn sich im Laufe der weiteren Literaturrecherche und Ausarbeitung noch Änderungen ergeben können, hilft die Gliederung Ihnen, fokussiert zu bleiben und Ihren Text Schritt für Schritt zu erarbeiten. Wenn Sie die Gliederung mit Ihrem Betreuer abgesprochen haben, wird es sehr unwahrscheinlich, dass Sie „am Thema vorbei“ arbeiten. Zumeist wird erwartet, dass die Ausführungen zu den einzelnen Gliederungspunkten jeweils etwa den gleichen Textumfang beinhalten. Dies ist ein wichtiger Anhaltspunkt für Ihre Recherchen und Ausführungen. Sollten Sie im Laufe der Bearbeitung feststellen, dass einzelne Kapitel umfangreicher und wichtiger erscheinen, andere hingegen eher überflüssig wirken, so sprechen Sie dies bitte mit Ihrem Betreuer ab.

Aufbau der Gliederung

Grob lässt sich eine Gliederung in die Bereiche Einleitung, Hauptteil und Schluss (Fazit, Zusammenfassung, Ausblick) einteilen. Der Hauptteil ist dabei in der Regel noch weiter untergliedert und umfasst meist mehrere Kapitel. Im Folgenden sind Beispiele für klassische Gliederungen angeführt:

  1. Einleitung
  2. Theoretische Grundlagen
  3. Betrachtung des praktischen Phänomens
  4. Analyse des Phänomens vor dem theoretischen Hintergrund
  5. Fazit
  1. Einleitung
  2. Grundlagen
  3. Empirische Untersuchung
  4. Ergebnisse
  5. Fazit und Ausblick
  1. Einleitung
  2. Themenbereich I (bspw. Automobilwirtschaft)
  3. Themenbereich II (bspw. Nachhaltigkeit)
  4. Zusammenführung der Themen (bspw. Nachhaltigkeit in der Automobilwirtschaft)
  5. Fazit

Die Gliederung Ihrer Arbeit sollte dabei mehr als eine Gliederungsebene enthalten. Bei Seminar- und Hausarbeiten reichen häufig zwei Gliederungsebenen aus. Bei Abschlussarbeiten werden mindestens drei Gliederungsebenen erwartet. Hier könnte eine Gliederung beispielsweise wie folgt aufgebaut sein:

  1. Einleitung

1.1. Fragestellung

1.2. Aufbau der Arbeit

2. Grundlagen

2.1. Prozessmanagement

2.1.1. Begriffsbestimmung

2.1.2. Ziele

2.1.3. Inhalte

2.2. Prozesse in Unternehmen

2.2.1. …

2.2.2. …

2.2.3….

2.3. Erfolgsfaktoren

2.3.1. …

2.3.2. …

2.3.3. …

  1. Vergleichende Analyse unterschiedlicher Prozessmanagementmethoden

3.1 Methode I (Bezeichnung)

3.1.1. Einordnung

3.1.2. Inhalte

3.1.3. Vorgehen in der Praxis

3.2. Methode II

3.2.1. Einordnung

3.2.2. Inhalte

3.2.3. Vorgehen in der Praxis

3.3. Gegenüberstellung der Methoden

3.3.1. Gemeinsamkeiten

3.3.2. Unterschiede

3.3.3. Vor- und Nachteile

3.3.4. Anwendungsempfehlungen

  1. Fazit

4.1. Zusammenfassung

4.2. Ausblick

Wenn Sie vor der Herausforderung stehen, eine Gliederung für Ihre wissenschaftliche Arbeit zu erstellen, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Verfügung. Auch bei allgemeinen Fragen zur wissenschaftlichen Texterstellung können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir bieten Ihnen ein umfassendes Angebot zur Unterstützung im Studium und coachen Studierende, damit Sie Ihre Herausforderungen leicht bewältigen können. Wir freuen uns, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen, und unterbreiten Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot.